Ein Bericht von Gerd
Wattwanderung nach Neuwerk vom 18.06. bis 20.06.2010
Unsere traditionelle Wattwanderung nach Neuwerk wurde am Freitag, den 18.Juni gestartet.
Drei Tage blieben wir auf der Insel, am folgenden Sonntag ging es wieder zurück.
Neben der alten Crew wie Jochen, Peter, Uwe, Georgi und Gerd waren dieses mal auch
Jörg, Gertrud, Felix und Jean-Francois mit von der Partie.
Bei durchwachsenem Wetter mit kaltem Wind von vorn waren wir froh, die 12 Km westlich von Cuxhaven gelegene Insel nach etwa 2,5 Stunden erreicht zu haben. Gestartet wurde von Sahlenburg aus,
wo wir gleich zu Anfang auf zwei junge Seehunde (Heuler) stießen, die den schnellen Rückgang des Wassers anscheinend
unterschätzt hatten und nun auf die neue Flut warten wussten.
Zelte aufbauen, ein paar Drinks aus Jochens mitgebrachten Wodkaflaschen, ein gutes Essen und die Welt war wieder in Ordnung.
Während ein Teil der Crew danach erst einmal einen kurzen Mittagsschlaf nötig hatte,
war für den Rest ein Inselrundgang angesagt. Die ca. 3 Quadratkilometer große Insel gehört seit 1990 zusammen mit
dem umliegenden Watt und den unbewohnten Inseln Scharhörn und Nigehörn zum Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer.
Besonders in der Schutzzone drei lebt eine große Zahl von Seevögeln, die nicht gestört werden dürfen und es sich auch nicht gefallen lassen.
Kommt man zu dicht an sie heran, reagieren sie mit heftigen Angriffen, wobei einem schon mal die Mütze vom Kopf fliegen kann
bzw. die Bekleidung mit einem neuen Muster versehen wird.
Erfreulicherweise konnten wir feststellen, dass die aus Holz gebaute Ostbake, zum letzten mal in der Nacht zum 19. Januar 2007
vom Orkan Kyrill dahin gerafft, wieder neu errichtet wurde. Die erste Ostbake wurde 1635 erbaut und hatte viele Nachfolger,
die immer wieder durch Orkane oder Blitzeinschläge zerstört wurden.
Vorbei am „Friedhof der Namenlosen“, auf dem früher die an Land getriebenen Leichen bestattet wurden, schloss sich nach ca. 5 Km der Kreis
und wir waren wieder am Ausgangspunkt angelangt
Die Abende für die gesamten Crew endeten regelmäßig in der Kneipe des 1310 erbauten Schutz- und späteren Leuchtturms (1814),
da hier bei der zum Inventar gehörigen Toni der beste Eiergrog serviert wird.
Die Rückwanderung am Sonntag verlief problemlos. Nach einer letzten Stärkung beim einzigen Inselkaufmann mit
gewöhnungsbedürftigem Gartenlokal konnte es losgehen.
Auch dieses mal kein Hochwasser, kein Gewitter, kein Seenebel, Wind von hinten und auf halber Strecke ein Bierwagen (die Watt Oase),
was will man noch mehr.