Soldatenfriedhof – Belgien, Lommel 2009

50 Jahre deutscher Soldatenfriedhof in Lommel – Gedenkveranstaltung am 11.09.2009

Lommel 09-01Die Veranstaltung nahm ich zum Anlass diesen Friedhof zu besuchen, zumal mein Großvater Johann Hinrich Meyer dort seine letzte Ruhestätte gefunden hat.
Von Ganderkesee aus nach Belgien, Lommel sind es nur ca. 370 km, morgens um 09:00 Uhr los und um 13:00 Uhr schon in Lommel im Mc Donald gesessen.

Einen Einheimischen fragte ich noch nach dem Weg, freundlich erklärte er mir wie ich zum „Duits Kerkhof“ komme.
Ein Stück durch den Wald und ich hatte das Informationszentrum und die Jugendbegegnungsstätte vor mir.
Dort schaute ich mich ein wenig um, ging dann aber direkt zur Krypta.

Der Zugang zum Friedhof erfolgt durch die Krypta. Oben drauf steht eine Kreuzigungsgruppe.
Die einzelnen Figuren der Gruppe sind ca. 3,30 m groß und wiegen jeweils sieben Tonnen.
Im Innern ist die Statue eines Soldaten aufgebahrt.
Von der Aussichtsplattform der dunklen Krypta hat man einen Blick über den gesamten Friedhof, soweit das Auge reicht nur Gräber (ungefähr 40.000).
Über 3 000 weiße Blumensträuße schmücken an diesem Tag die Gräber unbekannter Soldaten. Gräber, die sonst nie einen Blumenschmuck erhalten.
Der Anblick ist beklemmend: In Lommel begreift man die Sinnlosigkeit des Krieges.

Am Grab meines Großvaters spricht mich eine ältere Frau an, sie erzählt von ihrem Vater der hier liegt und im Alter von 22 Jahren gefallen ist. Sie selber sei damals ein Jahr alt gewesen. Jedes Jahr kommt sie nach Lommel und richtet das Grab her.
Im Zentrum des Friedhofs befindet sich eine Gedenksäule, die ehemals auf dem Friedhof von Brüssel-Evere stand.
Um diese Säule herum findet auch die Gedenkfeier statt. Ungefähr 300 Leute sind dabei, es werden Ansprachen gehalten, gesungen und musiziert.
Nach einer Stunde laufe ich ein wenig herum und schaue die Kreuze an. Mir fällt sofort auf wie jung die Soldaten gefallen sind, die meisten zwischen 17 und 25 Jahren.

Hier noch einige Daten zur Anlage:
Seit 1953 hat der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Betreuung des Friedhofes übernommen.
Er unterhält am Friedhof ein großes Informationszentrum und auch eine Jugendbegegnungsstätte.
Jedes Jahr besuchen etwa 25 bis 30.000 Menschen diesen Friedhof.

Offiziell eingeweiht wurde der Friedhof am 6. September 1959.
Zuvor waren die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges durch den amerikanischen Gräberdienst auf fünf Sammelfriedhöfen in der Region bestattet worden.
Ab 1946 begann die Umbettung der Gefallenen von den Sammelfriedhöfen nach Lommel.
Hierdurch werden die Friedhöfe Henri-Chapelle, Overrepen, Neuville-en-Condroz, Fossesondern auch der deutsche Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg in Leopoldsburg mit 542 Gefallenen aufgelöst.

One thought on “Soldatenfriedhof – Belgien, Lommel 2009

  1. Wenn man sich die vielen Gräber ansieht kann einem die Wut kommen. Leider kann man diejenigen, die für den Krieg verantwortlich waren heute nicht mehr bestrafen, ich wüßte auch keine Strafe die ausreichend wäre. Man kann nur hoffen, dass heutige Machthaber etwas daraus lernen und wir so etwas nie wieder erleben müssen.

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